6 Stunden Programm, 25 Autorinnen und Autoren, 12 Lesungen – und rund 140 Besucher, die dank ihres Lesepasses die Auswahl im Pfarrzentrum voll auskosteten: Das sind die Zahlen des 2. Erftstädter Lesefestes.
Die Rückmeldung unserer Besucher ließ das Lesefest aber erst zu einem vollem Erfolg werden. Viele erklärten, wie sie sich über die Lesungen ihres Lieblingsautors freuten oder wie beeindruckt sie von vielen Neuentdeckungen waren. Zahlreich wurde über die tolle Festival-Stimmung und die Nähe zu den Autoren und das Fachsimpeln mit anderen Besuchern geschwärmt.
Begeistert waren sie vor allem von der Vielfalt der Genres und der großen Auswahlmöglichkeit. Schon im ersten Programmpunkt gab es actionreiche Agententhriller, Reisen ins historische Leipzig und eine märchenhafte Reise in die Welt des Geschichten-Schreibens: Tom Finn, Kai Meyer und Fabienne Siegmund füllten die Reihen vor ihren Bühnen.
Auch der Regen, der Kai Meyer und seine Zuhörer zum Ende seiner Lesung im Innenhof überraschte, gab der guten Stimmung keinen Abbruch: Kurzerhand nahmen Organisatoren und Besucher die Stühle selbst in die Hand und die nächste Lesung gab es dann zusätzlich im gemütlichen Turmzimmer.
Dort wartete M.W. Ludwig mit Abenteuern zwischen Jules Verne und Sherlock Holmes, und während Bestsellerautor Markus Heitz nicht nur mit seiner Lesung, sondern auch mit dem Werfen von „Stoffschnitzeln“ begeisterte, lockte Tom Orgel mit einem Biothriller zur dritten Bühne.
Und schon ging es weiter – Christian von Aster bewies mit seinem kurzweiligen Programm, dass er nicht auf ein Genre festzulegen ist, Carsten Henn füllte den Saal mit seinem neuen Bestseller „Die Butterbrotbriefe“ und plauderte über den Film zu seinem Roman „Der Buchspazierer“, während Lilly Bernstein ihre Zuhörer mit in die Eifel zur Zeit des 2. Weltkriegs nahm.
Zur letzten Runde luden Jennifer Wiley, Lennox Lethe und Kent Nielsen ein und bewiesen auch hier große Abwechslung. Sie brachten Texte aus der Welt der romantischen Dark Academia, aus dem Horror und den Erfahrungen aus der dänischen Punk-Szene auf die Bühne und bildeten einen besonderen Abschluss des Programms.
Jede der Lesungen wurde in diesem Jahr von einer Kurzgeschichte eingeleitet, geschrieben von Autorinnen und Autoren aus Erftstadt: Christin C. Mittler, Alina Renz, Jörg Neuburg, Carina Breuer, Marianne Brucker-Meisel, Carina Küffner, Angelika Kroll, Walter Dreser, Florian Winters, Doris Brenner und Jutta Zilles. Sie wurden nicht nur von den Zuhörern mit viel Applaus und dem Wunsch nach mehr aufgenommen, auch die arrivierten Autoren zeigten sich begeistert von den Geschichten ihrer „Vorgruppen“. Nicht selten hörte man, dass es noch gerne die eine oder andere Kurzgeschichte mehr hätte geben dürfen.
„Dieses Jahr gab es mehr Gäste, die den ganzen Tag geblieben sind und nicht speziell für eine Lesung kamen“, so das glückliche Resümee der Veranstalter, Szene 93 und die Schreibgruppe „Die Kraniche“. „Das bedeutet, dass viele das Programm insgesamt mochten und bis zu sechs Stunden blieben!“
Und so konnte man das Foyer im Pfarrzentrum zwischenzeitlich kaum durchqueren, so viele Buchbegeisterte tummelten sich rund um den Büchertisch oder auch auf der kleinen Buchmesse, die es in diesem Jahr erstmals gab: Hier gab es noch mehr Bücher – von den Autorinnen Diana Menschig, Marita Kürschner, Sameena Jehanzeb und Vera Nentwich und aus dem Drachenmond Verlag und dem Verlag Torsten Low.
Es waren nicht wenige, die mit ganzen Taschen voller Bücher am Abend das Pfarrzentrum verließen und glücklich sagten: Beim nächsten Mal sind wir wieder dabei!
Möglich wurde das Lesefest durch den hohen ehrenamtlichen Einsatz des Lesefest-Teams und durch die Unterstützung des Fördervereins der Stadtbücherei Erftstadt e.V., des Phantastik-Autor:innen-Netzwerk e.V., der Volksbank Rhein-Erft-Köln und der Buchhandlung Köhl.
Das Orga-Team wurde von den begeisterten Rückmeldungen ermutigt, am 4. Juli 2026 das dritte Erftstädter Lesefest zu organisieren. Nach dem Lesefest ist also vor dem Lesefest. Wir freuen uns schon jetzt auf neue Geschichten.