Autorinnen und Autoren
Hier erfahren Sie, wer beim Erftstädter Lesefest 2024 auf der Bühne stehen wird. Es lohnt sich diese Seite im Auge zu behalten: weitere Infos folgen.
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Wer schreibt heute noch Briefe, auf Papier?
Kati Waldstein, die mit fast 40 ein neues Leben beginnen will und Abschiedsworte für alle verfasst, die sie geprägt haben, geschrieben auf Butterbrotpapier - per Hand für wichtige Menschen, auf der Schreibmaschine für alle anderen.
Der Hürther Bestsellerautor Carsten Henn, geboren 1973 in Köln, besitzt einen Weinberg an der Terrassen-Mosel, hält Hühner und Bienen und teilt sein Leben mit Katzen. Er arbeitete nach seinem Studium als Radiomoderator und ist heute als freier Weinjournalist und Restaurantkritiker tätig. Er veröffentlichte zahlreiche erfolgreiche Kriminalromane und Liebeskomödien. Sein Roman „Der Buchspazierer“ stand über zwei Jahre auf der SPIEGEL-Bestsellerliste, wurde in 25 Länder verkauft, eroberte die Herzen der Leserinnen und Leser und erhielt begeisterte Besprechungen.
Das Lesefest fragt: Wem und warum würden Sie gerne einen Butterbrotbrief schreiben? Getippt, oder per Hand geschrieben?
Carsten Henn: Auf jeden Fall per Hand, denn im Roman sind es Dankesbriefe, die auf diese Weise geschrieben werden. Meinen Kindern werde ich eines Tages solche Briefe auf Butterbrotpapier schreiben, weil es so vieles gibt, was im Stress des Alltages nicht gesagt wird und für das ein Brief die wunderbarste Form ist. Denn die Worte bleiben für immer bei einem und man kann sie immer wieder lesen kann als wären sie gerade erst ausgesprochen worden.
Bild © Amanda Dahms
Christian von Aster ist ein Multitalent mit mehr Ideen, als es vermutlich jemals dafür Zeit gibt. Er schreibt, dreht Filme, arbeitet als Sprecher und steht mit seinen überaus unterhaltsamen Lesungen auf der Bühne.
Ob er aus Kurzgeschichten über einsame Socken, von launischen Liebesbrieftauben und anderen Sonderbarkeiten oder aus seinen preisgekrönten Romanen wie „Die wahrhaft unglaublichen Abenteuer des jüdischen Meisterdetektivs Shylock Holmes & seines Assistenten Dr. Wa’Tsun“ liest – in jeder Minute spürt man, dass für diesen Tausendsassa das Geschichtenerzählen sein Leben ist.
Das Lesefest fragt: Was wäre eine Welt ohne Geschichten für dich?
Christian von Aster: Eine Welt ohne Geschichten wäre für mich schlicht keine Welt.
Doris Brenner, Marianne Brucker-Meisel, Walter Dreser, Bernhard Hermann, Angelika Kroll, Sandra Ulbrich und Jutta Zilles haben sich bei einem Seminar der Volkshochschule Erftstadt kennengelernt. So unterschiedlich sie in ihren Themen und Stilen sind, verbindet sie die Leidenschaft für abwechslungsreiche Kurzgeschichten, in denen – mal humorvoll, mal ernst – die Menschen in ihrem Alltag im Mittelpunkt stehen.
Alina Renz, Carina Küffner und Florian Winters gehören zu Szene 93 und sind vor Kurzem mit dem Erftstädter Kulturpreis ausgezeichnet worden. Egal, ob sie gemeinsame literarische Projekte umsetzen, wie das Erfolgshörspiel „Der Schatten“, oder ob sie einzeln für zahlreiche Lesungen und Sammelbände Geschichten schreiben: Immer wieder erhalten sie mit ihren spannenden Geschichten, die oft mit einem besonderen Kniff aufwarten, Anerkennung der Zuhörer und Leser.
Carina Breuer, Christin M. Mittler und Jörg Neuburg sind Mitglieder der Schreibgruppe „Die Kraniche“. Seit über fünfzehn Jahren schreiben sie zusammen Kurzgeschichten, in denen zwar häufig phantastische Elemente Einzug halten, aber immer drehen sich die Geschichten auch um Menschen mit ihren Emotionen, Begegnungen und Erlebnissen.
Beim Erftstädter Lesefest wird jeder Programmpunkt mit einer Kurzgeschichten eröffnet. Die Mitgleider der drei Gruppen sorgen so für viel Abwechslung.
Es war einmal eine Prinzessin, ganz aus Papier. Mit diesen Worten beginnt die Geschichte, die Amelia May einst als Kind schrieb. Jahre später hängt das Leben ihrer Schwester davon ab, dass sie diese längst vergessene Geschichte wiederfindet und dem Ruf der Worte erneut folgt.
Geboren in den frühen 80ern, lebt Fabienne Siegmund in Erftstadt. Seit 2009 veröffentlicht sie regelmäßig Romane, Novellen und Kurzgeschichten. In ihren zumeist märchenhaften und mitunter poetischen Geschichten bewegt sie sich dabei am Rande der Realität und tritt über die Grenzen in phantastische Welten.
Seit 2008 leitet sie mit viel Herzblut die Schreibgruppe „Die Kraniche“.
Das Lesefest fragt: Was macht die Arbeit mit unabhängigen Kleinverlagen für dich aus?
Fabienne Siegmund: Ein Stück Freiheit – dort finden Geschichten ihren Platz, die außerhalb von Schubladen und Formvorgaben sind, man kann die Gestaltung mitbestimmen und dort mit Bildern arbeiten, wo Worte allein vielleicht nicht reichen.
Bild © Philipp Wasmund
Jennifer Wileys Romane erscheinen im renommierten Verlag Droemer Knaur. Mit ihrer Reihe „Cliffworth Academy“ begeistert sie die Leserschaft mit Geschichten voller Romantik und Spannung. Hier müssen sich Vada und Macy, die sich ineinander verliebt haben, im erbitterten Konkurrenzkampf um ein Stipendium an der Cliffworth University behaupten – und ihre Liebe gegen Lügen und Geheimnisse verteidigen.
Jennifer Wiley ist studierte Sozialarbeiterin aus der Nähe von Köln. Inzwischen lebt sie ihren Kindheitstraum und widmet sich ganz ihren Liebesgeschichten, mit denen sie gerne zum Nachdenken anregen möchte.
Das Lesefest fragt: An welche Dinge aus deiner Schulzeit erinnerst du dich besonders gerne?
Jennifer Wiley: Besonders gerne erinnere ich mich an die Freundschaften, die man damals geführt hat. Meine Freundinnen waren damals nicht in meiner Klasse, sondern in der Parallelklasse und so haben wir uns in jeder Pause Briefe zugesteckt, die wir während des Unterrichts geschrieben haben. Viele von den Briefen habe ich noch und finde es ganz toll zu lesen, wie viel wir uns darin erzählt und anvertraut haben. Das war eine ganz eigene Art von Verbundenheit, auf die ich gerne zurücksehe.
Die weltweite Auflage seiner Romane beträgt Millionen, Übersetzungen erscheinen in mehr als 30 Sprachen. Auch seine Titel um das legendäre Graphische Viertel Leipzigs sind Besteller - So auch „Die Bibliothek im Nebel“, die zum einen ins Russland 1917 führt, wo der Bibliothekar Artur vor den Schergen der Revolution flieht – im Gepäck ein geheimnisvolles Manuskript. Zum anderen an die Cote d’Azur 1928, wo Liette ein altes, mit einem Schloss gesichertes Buch findet. 30 Jahre später beauftragt Liette den Gentleman-Ganoven Thomas Jansen, mehr über die ehemalige Besitzerin herauszufinden. Die Spur führt zu einem Bibliothekar, zu einer verlassenen Villa am Meer und der geheimnisvollen Bibliothek im Nebel.
Kai Meyer wurde 1969 in Lübeck geboren. Seit 1995 ist er hauptberuflicher Schriftsteller und hat bislang über fünfzig Romane veröffentlicht. Dazu kommen mehrere Drehbücher, Hörspiele und Comics. Er lebt im Rheinland zwischen Köln und Eifel.
Das Lesefest fragt: Können wir aus Geschichten lernen?
Kai Meyer: Fiktion lehrt uns Empathie. Geschichten, die uns in die Köpfe der unterschiedlichsten Menschen versetzen, wecken Verständnis für ihr Tun, ihre Motive, ihre Träume. Ich glaube nicht an Belehrungen durch Romane, aber ich glaube an die Kraft von Emotionen: Wenn wir verstehen, wie andere denken, sehen wir die Welt aus einem neuen Blickwinkel – und damit auch uns selbst.
Kent Nielsen ist Däne, wohnt in Lübeck und hat schon einiges ausprobiert: Autor, Waschbrettspieler, Schuhverkäufer, Label-Manager, Mailorderinhaber, Ukulele-Spieler und Sänger. Seine Autobiographie „Wie aus mir kein Tänzer wurde“ liefert ungeschönte Einblicke in die aufblühende dänische Punk- und Hardcore-Szene der Achtziger Jahre. Eine Geschichte über unbändige Kreativität, Rebellion, Gewalt, Sucht und über das Erwachsenwerden auf die ganz harte Tour. Gefühlt die Hälfte des Jahres tourt Kent Nielsen heute solo Ukulele spielend durch die europäische Clubszene.
Das Lesefest fragt: Welches Lebensgefühl des Punks ist es (vor allem) wert noch heute gelebt zu werden?
Kent Nielsen: Da gibt es vieles, aber vor allem: a) Die Dinge zu hinterfragen und sich zu engagieren wo es geht, gegen Rechtsruck und Alltagsrassismus und für den Klimaschutz, halt für das was einem wichtig ist, und b) Das D.I.Y. Prinzip (Do It Yourself), d.h. einfach machen und schauen was passiert, anstatt darauf zu warten das jemand anderes es für uns erledigt.
Lennox Lethe liebt und schreibt Horror. Sein Debütroman „Nekrolog – Chronik des Grauens“ wurde für die Longlist Horror des Skoutz-Award nominiert.
Sein zweiter Roman erscheint 2024. Verschiedene Kurzgeschichten sind in Anthologien veröffentlicht. Er ist Co-Host von „Where is the Light – Der MillenniuM Podcast“ und schreibt als freier Redakteur für das Horror- Magazin „Virus“. Bei Livia Wegener, der Schauspielerin aus seinem Roman „Nekrolog – Chronik des Grauens“, die eines Tages ihren eigenen Nachruf in der Zeitung findet, lotet Lennox Lethe mit schaurigem Vergnügen aus, wie ein Leben aus den Fugen gerät.
Das Lesefest fragt: Wann hört für mich der Spaß beim Gruseln auf?
Lennox Lethe: Alles Morbide, was sich (m)ein kreatives Hirn so ausdenkt, bereitet mir schauriges Vergnügen. Es geht ja gerade darum, Grenzen auszuloten und gefährliche Welten zu betreten. In meinen Geschichten verzichte ich (zumeist) auf ganz extreme Sachen, lasse die Leser aber gerne im Ungewissen und drohe mit dem Schlimmsten. Denn nichts ist nervenaufreibender als das, was passieren könnte. Erlaubt ist prinzipiell alles. Persönlich mag ich True Crime nicht so sehr. Ich kann die Faszination nachvollziehen, die von echten Serienmördern und realen Verbrechen ausgeht, aber in fiktiven Abgründen fühle ich mich deutlich wohler.
Lilly Bernstein kommt mit ihrem historischen Roman Das Sturmmädchen auf das Erftstädter Lesefest. Vor der Kulisse der malerischen Eifel zieht der 2. Weltkrieg auf und die drei Freundinnen Elli, Margot und Käthe werden in den Sog der Ereignisse gezogen: Während Käthe sich von der neuen Ideologie angezogen wird, fürchtet Margot als Jüdin bald um ihr Leben. Die gehbehinderte Elli hingegen muss sich entscheiden: Folgt sie der Masse oder ihrem Herzen?
Das Lesefest fragt: Was macht für Sie ein gutes Buch aus?
Lilly Bernstein: Ein Buch ist dann für mich ein gutes Buch, wenn ich es verschlinge und gleichzeitig auch innehalte, um einzelne Sätze, Szenen wieder und wieder zu lesen, ihrem Rhythmus zu lauschen, ihrer Melodie. Ein gutes Buch begleitet mich noch lange, nachdem ich die letzte Seite gelesen habe. Es verändert mich, meinen Blick auf die Welt.
Bild © Susanne Esch
Wabernde Nebel, unheimliche Schatten, Gruseltheater, verfluchte Seelen und tragische Liebe – „Der Earl Gaudibert gegen die Mächte der Finsternis“ entführt in das viktorianische London.
In seinem Roman holt der Dürener Autor den überzeugten Rationalisten Graham McPherson aus seinem beschaulichen Leben. Eines Nachts steht plötzlich jemand vor seiner Tür und redet von übersinnlichen Mächten und fehlgeschlagenen Seancen. Und obwohl es zunächst undenkbar erscheint, zeichnet sich ab, dass wirklich etwas faul ist.
M.W. Ludwig lebt mit seiner Familie in Dresden und Düren, wo er als Lehrer arbeitet, daneben eine Theatergruppe leitet und an neuen Ideen feilt. Er ist fester Autor des Prague Horror Theaters und Redaktionsmitglied des „Feral“ Comic-Magazins.
Mit dem "Earliverse", also den Geschichten um den "Earl von Gaudibert", wandelt er erfolgreich auf den Spuren von Jules Verne und Sir Arthur Conan Doyle. Weitere Teile der Reihe sind für dieses und kommendes Jahr geplant.
Das Lesefest fragt: In welcher Zeit würdest du gerne leben?
M.W. Ludwig: Dann wäre es für mich natürlich London im viktorianischen Zeitalter, Berlin der Roaring Twenties, persönliche Nostalgie der 1980er als guilty pleasure 😉, wobei alte Kulturen auch spannend wären…
In „Die schwarze Köngin“ lässt er so manche historischen Ereignisse um Vampire und ihre Jägerin einem neuen Licht erscheinen. Markus Heitz verwebt Vergangenheit und Gegenwart zu einem spannenden Dark – Fantasy – Epos.
Neben der Fantasy schreibt Markus Heitz auch Thriller und ab und an sogar Kinderbücher und politische Kurzgeschichten. Markus Heitz hat über fünf Millionen Bücher verkauft. Seine Werke standen mehrfach auf der SPIEGEL Bestsellerliste.
Seine Ideen sind mehr als „phantastisch“. In „Die Republik“ besteht die BRD nur aus West-Berlin, während der Rest die DDR ist.
Das Lesefest fragt: Welche Figur wärst du gerne in einem High-Fantasy Setting und warum?
Markus Heitz: Immer jene, die alles überlebt. Entspannt überlebt. Ich will ja wissen, wie es weitergeht.
Bild © Manuel Gutjahr
Rätselhafte Satellitenfehlfunktionen rufen den geheimsten europäsischen Geheimdienst A.R.G.O.S. auf den Plan. Die Verbrecherorganisation H.A.D.E.S. ist zurück.
Thomas Finn wurde 1967 in Chicago geboren, wuchs in Deutschland auf und lebt in Hamburg. Er ist Drehbuchautor für alle nahmhaften deutschen Sender und veröffentlichte über 30 phantastische Romane und Anthologien für renommierte deutsche Verlage. Seine Lesungen gestaltet er ebenso rasant wie seine Werke. In seinem humorvollen Agententhriller jagt er seine Figuren quer durch Europa und lässt dabei 007 beinahe blass aussehen.
Das Lesefest fragt: Welches Spionage-Gadget hättest du gerne für das Autorenleben?
Thomas Finn: Für das Autorenleben eher weniger. Aber was ich schon immer cool fand, wäre ein schnittiges Automobil, das auch flugfähig ist. Damit würde ich natürlich auch zu Lesungen anreisen :)
Der Unternehmer Dan Light verdient Milliarden mit der Produktion von Laborfleisch, für das keine Tiere sterben müssen. Doch bei dem Ausbruch einer weltweiten Krankheit kommt Verdacht auf: Geht bei Light Foods alles mit rechten Dingen zu? Als Dan nachforscht, wird er selbst zum Gejagten und ein tödlicher Wettlauf beginnt.
Tom Orgel ist das „T“ des Autorenduos T.S. Orgel, das mehrere Bestseller verfasst hat und mit dem Deutschen Phantastik Preis ausgezeichnet wurde. Tom Orgel liest aus dem
Biothriller „Der Skandal“ und zeigt, dass er auch alleine ein hochspannender Erzähler ist.
Das Lesefest fragt: Glaubst du, dass die Welt noch zu retten ist?
Tom Orgel: Die Welt muss nicht gerettet werden. Die kommt schon zurecht. Die eigentliche Frage ist, ob WIR noch zu retten sind, oder ob wir die Welt so sehr verändern, dass wir keinen Platz mehr in ihr haben. Aber ja, ich glaube fest daran, dass wir das noch können. Sie wird sich weiter verändern, aber wenn wir uns selbst ebenfalls gerade genug verändern, um die Folgen abzumindern und zu ertragen, werden wir durchkommen. Also nicht wir, aber unsere Urenkel vermutlich. Das Faszinierende an uns ist, dass wir nicht nur das Potenzial zu grenzenloser Zerstörung haben, sondern auch zu unglaublich kreativen Lösungen für Probleme (von denen wir die meisten selbst geschaffen haben. Zugegeben). Jedenfalls: Ja. Kriegen wir hin. Wenn wir es nur schaffen, die Selbstsüchtigen lange genug zu übertönen und den Selbstlosen zuzuhören.