Kent Nielsen ist Däne, wohnt in Lübeck und hat schon einiges ausprobiert: Autor, Waschbrettspieler, Schuhverkäufer, Label-Manager, Mailorderinhaber, Ukulele-Spieler und Sänger. Seine Autobiographie „Wie aus mir kein Tänzer wurde“ liefert ungeschönte Einblicke in die aufblühende dänische Punk- und Hardcore-Szene der Achtziger Jahre. Eine Geschichte über unbändige Kreativität, Rebellion, Gewalt, Sucht und über das Erwachsenwerden auf die ganz harte Tour. Gefühlt die Hälfte des Jahres tourt Kent Nielsen heute solo Ukulele spielend durch die europäische Clubszene.
Das Lesefest fragt: Welches Lebensgefühl des Punks ist es (vor allem) wert noch heute gelebt zu werden?
Kent Nielsen: Da gibt es vieles, aber vor allem: a) Die Dinge zu hinterfragen und sich zu engagieren wo es geht, gegen Rechtsruck und Alltagsrassismus und für den Klimaschutz, halt für das was einem wichtig ist, und b) Das D.I.Y. Prinzip (Do It Yourself), d.h. einfach machen und schauen was passiert, anstatt darauf zu warten das jemand anderes es für uns erledigt.