Fast den ganzen Tag konnten sich die Inhaber und Inhaberinnen des Lesepasses ihr eigenes Programm aus 13 Lesungen zusammenstellen und zwischen dem Pfarrzentrum St. Kilian und dem Innhof des alten Amtsgerichtes in Lechenich hin und her spazieren. Einige Zuhörer haben sich die Aufgabe gestellt, in jede Lesung einmal hineinzuschauen, andere hatten einen festen Ablaufplan und wieder andere sind einfach an einem Ort geblieben, um auch Neues zu entdecken.


Mit der Eröffnung in der Stadtbücherei Erftstadt fiel der Startschuss für das Lesefest – Stefanie Gerstenberger las den Kindern des Workshops „Spiel und Spaß mit Sprache“, der bereits im Vorfeld des Lesefestes stattgefunden und ihren Eltern aus der Wunderfabrik vor – und von dort aus ging es vielfältig weiter. 


Christian Bauer und Monika Nießen-Horré lasen im großen Saal des Pfarrzentrums in verteilten Rollen aus dem Krimi „Klara Klühs und die weiße Jade“, während im Innenhof Fabienne Siegmund ihren Roman „Das Mühlenreich“ vorstellte und das Buch mit kleinen Anektdoten mit ihrer eigenen Kindheit in den Wiesen zwischen Lechenich und Ahrem verband. 


Stefanie Gersternberger und Anna Thaler erzählten in ihren Romanen spannende Familiengeschichten aus alten Zeiten, der Remagener Autor Wolfgang Kaes las gemeinsam mit seiner Frau aus dem Polit-Thriller „Das Lemmingprojekt“ und Katharina Seck erzählt in ihrem Roman „Die letzte Dichterin“ von der Macht der Kunst.


Dass sich besonders die Autorinnen und Autoren aus Erftstadt  besonderer Beliebtheit erfreuten, zeigten auch die beiden Lesungen der Lesefest Allstars, die aus den Jungen Autoren von Szene 93 und der Schreibgruppe der Kraniche bestanden und ausgewählte Kurzgeschichten zum Besten gaben, musikalisch begleitet vom Saxophon Quartett „saxFUsion“.  Auch das Treffen zwischen Lechenich und Liblar, vertreten durch Ulrich Harbecke und Dieter Esser wurde von vielen als besonderes Highlight bezeichnet. 


Natürlich kann aber auch einem solchen Tag nicht alles glatt gehen – so mussten kurzfristig die Zuschauer im Innenhof des alten Amtsgericht „befreit“ werden, weil das Tor zugefallen war und sich ohne Schlüssel nicht von innen öffnen ließ. Zum Glück war die Lesung von Marc Raabe aus dem Thriller „Violas Versteck“ so spannend, dass dies kaum jemand mitbekam und der Abend bei den beiden Lesungen von Carsten Henn („Der Geschichtenbäcker“) und Kai Meyer und Bernhard Hennen,  die nicht nur aus ihren aktuellen Romanen sondern auch aus unveröffentlichten Texten lasen, gemütlich und mit viel Begeisterung ausklingen konnte.

 
Und während sich die Zuschauer langsam auf den Heimweg machten, begann für die Organisatoren der Abbau … und bei aller Erschöpfung auch schon ein bisschen die Vorfreude auf das nächste Lesefest 2024. 

Lesefest 2024 (Archiv)