Wolfgang Kaes wurde 1958 in der Eifel geboren. Die Entscheidung, wie sein Onkel und sein Cousin zur Kripo zu gehen oder aber Journalist zu werden, fiel erst unmittelbar vor dem Abitur. Kaes finanzierte sein Studium der Politikwissenschaft als Waldarbeiter, Hilfsarbeiter im Straßenbau, Lastwagenfahrer, Nachtschicht-Taxifahrer in der damaligen Bundeshauptstadt Bonn und schließlich als Polizeireporter. Er schrieb Reportagen für den Stern, Die Zeit, das Zeit-Magazin und andere. Kaes war zuletzt zehn Jahre Chefreporter des Bonner General-Anzeigers, bevor er Ende 2020 entschied, sich künftig ganz dem Bücherschreiben zu widmen.

Für seine Enthüllung der geheimen Ausflaggung der Rhein-Passagierschiffe des Marktführers Köln-Düsseldorfer nach Malta wurde er 2012 mit dem Journalistenpreis des Bundes der Steuerzahler ausgezeichnet. Ebenfalls 2012 gelang ihm durch seine hartnäckigen, monatelangen Recherchen die Wiederaufnahme eines 16 Jahre alten, von der Kripo längst zu den Akten gelegten Vermisstenfalles. Wie sich schließlich herausstellte, war das Opfer, eine Arzthelferin, 1996 von ihrem damaligen Ehemann erstickt und im Wald verscharrt worden. Bis zu dessen Geständnis und der Identifizierung der Leiche waren die Ermittlungsbehörden davon überzeugt, die Frau habe sich mit einem mysteriösen Liebhaber ins Ausland abgesetzt. Für die außergewöhnliche Rechercheleistung wurde Kaes 2012 vom Medium-Magazin als Journalist des Jahres gekürt und 2013 mit dem Henri-Nannen-Preis in der Kategorie Investigative Recherche ausgezeichnet.

Seit 2003 veröffentlicht Wolfgang Kaes Kriminalromane bei großen Publikumsverlagen, vorwiegend bei Rowohlt. Er recherchiert aufwendig und akribisch gesellschaftspolitische Themen und setzt die Recherche-Ergebnisse anschließend in eine fiktive Geschichte um. Sein neunter und jüngster Roman Das Lemming-Projekt ist im September 2021 bei Rowohlt erschienen.

 

Das Lemming- Projekt

Eine ehemalige Zuckerfabrik in Andalusien – heute Sitz der Firma CleanContent. Auch Alejandro arbeitet hier und säubert das Netz, löscht täglich acht Stunden lang Pornographie, Hass und Gewalt. Ein brutaler Job. Aber als eine Kollegin sich umbringt, ahnt Alejandro schnell, dass mehr hinter diesem Tod steckt. Dann tauchen auf seinem Bildschirm Bilder auf, die verschüttete Erinnerungen wecken und seine Mutter in Panik versetzen. Jemand will ihm Angst machen…

 

 

Bild © Jennifer Bertus, Artikelquelle https://www.wolfgang-kaes.de/uber-den-autor/

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